Im März 2022 waren Dwight und Uncas das erste Mal zusammen am Meer ... auf Texel.
Texel ist eine Nordseeinsel in der niederländischen Provinz Nordholland sowie der Name der auf ihr liegenden Gemeinde. Die Insel ist die westlichste bewohnte und größte Westfriesische Insel. Sie ist ein beliebtes Tourismusziel; ihre vielfältige Landschaft beherbergt eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt.
Texel gehört zwar geographisch zu den Westfriesischen Inseln, politisch aber nicht zur Provinz Friesland, sondern zu Noord Holland. Ebenso unterscheidet sich die Entstehung der Insel Texel von der der anderen Watteninseln. Sind Letztere das Produkt wandernder Dünen im Watt, so ist Texel ein verwittertes Überbleibsel aus eiszeitlichen Geestablagerungen, ein Stück Geschiebemergel in der See. Der Hoge Berg bei Oudeschild (15 Meter) ist ein Relikt aus der Entstehungsepoche und keine Düne.
Die Insel ist 23,7 km lang und 9,6 km breit, ihre Fläche beträgt 169,82 Quadratkilometer. Der höchste Punkt der Insel ist nicht, wie man vermuten könnte, de Hoge Berg (15 m über dem Meeresspiegel), sondern die im Nationalpark Duinen van Texel gelegene Düne „Bertusnol“ (auch „Nol van Bertus“) mit 19,6 m. Die Landschaft ist vielfältig („ganz Holland auf einer Insel“) und gliedert sich grob in drei Zonen:
Die Westküste ist geprägt vom direkten Kontakt zur offenen Nordsee. Von der Nord- bis zur Südspitze zieht sich ein ca. 30 km langer Sandstrand mit einem mehrkettigen Dünengürtel dahinter. Dieser ist im Norden recht breit, wenn auch stellenweise durchbrochen (De Muy und De Slufter, s. u.), in der Mitte deutlich schmaler und im Süden wieder sehr breit. Die jeweils seewärtigen Dünen sind dabei noch offene Weißdünen, die hinteren bewachsene Grau- und Braundünen, die teils in Heide- und südlich von De Koog in Waldlandschaften übergehen. An der Südspitze gibt es dann ein mehrere Kilometer breites Sand- und Dünengebiet, De Hors.
Dagegen hat die Ostküste nur Kontakt mit dem ruhigeren Wattenmeer und so keine besonders ausgeprägten natürlichen Strukturen; sie ist großenteils mit Deichen bebaut. Hier gibt es nur kleinere Sand- und Kiesstrände unterhalb der Deiche.
Zwischen den beiden Küsten liegt das Binnenland der Insel, das bis auf die Region um den Hoge Berg flach ist und großenteils aus Einpolderungen entstand. Es ist durch Nutzung für Felder und Weideflächen geprägt. In der Mitte der Insel befindet sich ein Feuchtgebiet, der Rommelpot.
Auf Texel wohnen 13.657 Menschen (Stand 1. Januar 2021). Die Bevölkerungsdichte beträgt 84 Einwohner/km², bezogen auf die Landfläche. Da das Gemeindegebiet zum größeren Teil aus Wasserfläche besteht, beträgt die Bevölkerungsdichte bezogen auf die Gesamtfläche lediglich 29 Einwohner/km². Circa 7000 Einwohner leben im etwas südlich der Inselmitte gelegenen Den Burg, dem einzigen Ort mit wirklich städtischem Charakter, in dem sich auch die Inselverwaltung, andere behördliche Einrichtungen sowie viele Geschäfte befinden. Nordwestlich liegt am Dünenrand De Koog, das größte Tourismuszentrum der Insel. Oudeschild östlich von Den Burg ist durch Fischerei und ein wenig Industrie geprägt, De Cocksdorp an der Nordspitze der Insel ist ein kleinerer Küstenort. Weitere Dörfer sind Oosterend, Den Hoorn, De Waal, Zuid-Eierland, Midden-Eierland, ’t Horntje und Oost, dazu kommen viele verteilte Einzelhäuser und Höfe sowie in neuerer Zeit die Bungalowparks und anderen außerstädtischen Unterbringungsmöglichkeiten für Touristen.
Geschichte :
Die Allerheiligenflut 1170 durchbrach die holländische Küste südlich der heutigen Insel Texel, trennte sowohl Texel als auch Wieringen vom Festland und erweiterte die von einer früheren Sturmflut herrührende Zuiderzee. Zwischen Texel und Wieringen riss die Flut so viel Moor aus dem „Moerwaard“, dem Sumpfmoor zwischen Wieringen und Texel, in die Nordsee, dass aus einem Moorfluss das Seegatt Marsdiep entstand und die beiden Inseln voneinander getrennt wurden.
Im 13. Jahrhundert bestand Texel nur aus Geschiebelehmaufschüttungen um den Hoge Berg. Diese Böden waren häufig von Prielen durchzogen, während niedriger gelegene Flächen regelmäßig überschwemmt wurden. Abgetrennt davon befand sich ursprünglich im Norden die kleine Insel Eierland. Im Jahr 1415 erhielt Texel Stadtrechte.
Bis zum 16. Jahrhundert wurden Eindeichungen auf der Insel vorgenommen. Die wichtigsten waren Waal und Burg, zwischen Den Burg, De Koog und De Waal, die zunächst im Jahr 1532 und dann erneut 1617 vorgenommen wurden.
Auf Anordnung der Generalstaaten erfolgte in den Jahren 1629/1630 die Anlage eines Deiches zwischen den Dünen bei De Koog und der Insel Eierland. Durch die Anpflanzung von Strandhafer wurde Flugsand festgehalten, und es entstanden neue Dünen und Priele. Dadurch wurde es möglich, an der Westseite neue Sanddünen anzulegen. Im Englisch-Niederländischen Krieg (1672–1674) kam es 1673 zur Seeschlacht vor Texel, die die Niederländer gewannen. In der Seeschlacht von Texel im Pfälzischen Erbfolgekrieg siegte 1694 Frankreich.
1835 wurde Eierland eingepoldert, um 1850 muss sich dann entlang der heutigen Küstenlinie eine geschlossene Dünenreihe befunden haben. Im Jahre 1851 brach diese Dünenreihe während einer Sturmflut an drei Stellen, dadurch entstanden De Muy und De Slufter.
Im Ersten Weltkrieg gewannen die Briten im Jahre 1914 ein Seegefecht vor Texel gegen das Deutsche Reich. Im Zweiten Weltkrieg kam es zum Georgischen Aufstand auf Texel: Zwischen dem 4. April und dem 20. Mai 1945 – 15 Tage nach der Kapitulation der Deutschen in den Niederlanden – versuchten ursprünglich als Hilfstruppen angeworbene Georgier, die auf Texel stationiert waren, in einem Aufstand gegen die deutsche Besatzungsmacht die Kontrolle über die Insel zu erlangen. Dies misslang jedoch, weil sie die entscheidenden Artilleriestellungen nicht erobern konnten. In den Kämpfen starben 3000 Menschen, darunter 117 Zivilisten. Es waren die letzten Opfer des Zweiten Weltkrieges in Europa.[3] 565 Georgier fanden auf dem Ehrenfriedhof auf dem Hoge Berg eine Ruhestätte. Jedem dieser Georgier wurde eine Rose gepflanzt.
Die meisten getöteten deutschen Soldaten wurden auf einem Teil des allgemeinen Friedhofs in Den Burg begraben. 1949 fanden sie ihre letzte Ruhestätte auf dem Soldatenfriedhof Ysselsteyn in Venray (Limburg).
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Texel zunehmend durch den Tourismus geprägt.
Sehenswürdigkeiten:
Schafscheunen
Selbst bei sehr kaltem Wetter bleibt das Texeler Schaf im Freien. Die Tiere finden bei rauem Wetter Schutz im Windschatten der Schafscheunen, die mit ihrem Eingang nach Nordosten – entgegen der Hauptwindrichtung – stehen. Einige Schafscheunen stehen unter Denkmalschutz, andere sind den Landwirten im Weg und verwahrlosen.
Gulfhäuser
Viele Häuser auf Texel ähneln aufgrund der Form ihres Daches Pyramiden. Das nach allen Seiten schräg ablaufende Dach verhindert, dass der permanent wehende Wind zu großen Druck ausübt. Im Gegensatz zu früher ist der Wohnbereich als Anbau von der Unterkunft des Viehs abgetrennt.
Ecomare
Das Ecomare ist ein Museum, das sich mit dem Leben auf einer Insel und dem Meer befasst. Es beherbergt eine Vogel- und Seehundauffangstation. Ölverschmierte Vögel und von den Müttern zurückgelassene junge Seehunde (Heuler) und andere schwache Seehunde werden hier aufgenommen. Etwa 25 Seehunde werden jährlich aufgenommen und wieder freigelassen. Eine feste Gruppe von 20 Seehunden, die sich nicht mehr an das freie Leben gewöhnen konnten, lebt hier.
Im „Wassersaal“ sieht man in meist offenen Aquarien Nordseebewohner, unter anderem kann man dort auch kleine Hundshaie anfassen und die Seehunde unter Wasser betrachten.
In der Ausstellung „Leben auf einer Insel“ kann man die Ausbreitung von Texel von der letzten Eiszeit bis heute und in die Zukunft projiziert verfolgen und die sich langsam ändernden Beziehungen zwischen Mensch und Insel nachvollziehen. Knochen von Säugetieren aus der Eiszeit, Informationen zur Arbeit der ersten Naturschützer von Texel (Jac. P. Thijsse) und Vögel der Insel sind zu besichtigen.
„Sicht auf See“ befasst sich mit Schifffahrt, Deichbau, Ölförderung und Fischerei an und auf der Nordsee.
Kaap Skil
Das zweite größere Museum der Insel ist das Kaap Skil, ein Meeres- und Strandräuber-Museum in Oudeschild. Es informiert über die Geschichte Texels in Bezug auf das Meer, unter anderem die Zeit der Reede für Hochseeschiffe in Oudeschild und die Strandräuberei. Zum Museum gehört auch eine Windmühle.
Schipbreuk- en Juttersmuseum Flora
Das Museum in der Nähe von De Koog zeigt eine große Sammlung von Strandgut. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Lotsen- und Rettungswesen sowie die Dokumentation von Schiffbruchfällen vor der Insel. Auf dem Außengelände befinden sich Rettungsboote, gestrandete Schiffe und weitere nautische Gegenstände.
Leuchtturm Eierland
An der nördlichen Spitze der Insel befindet sich der begehbare Leuchtturm Eierland.