JuWe's Primus OTDs STDc RD DNA-VPxB the 1 June of Chocolate Soul DNA-VP
Gesundheitsauswertungen:
"Mensch Leute,
was habe ich ein Glück!
Aufgrund meiner traurigen Vorgeschichte haben Stefanie und Andreas endglültig am 16. Oktober 2021 beschlossen,
dass ich, die Kylie, nicht mehr aus- bzw. umziehen muss ... was freue ich mich!!
Momentan wird fleissig mit mir an meinen Ängsten gearbeitet.
Drückt mir die Daumen, dass aus mir wieder ein liebes, aber auch freches Aussie Mädchen, das unbeschwert durchs Leben gehen kann, wird ...
Eure Kylie".
Was ist denn nur passiert, Ende September 2021???
Kylie hatte sich sehr schön entwickelt, war neugierig, keck und immer vorne mit dabei; Menschen gegenüber etwas zurückhaltend, was ja ein Charakterzug des Australian Shepherds ist.
Am Dienstag, 28. September 2021, verliess uns die Kleine dann mit elf Wochen zu ihren neuen Besitzern nach Essen.
Tags darauf sah erst alles danach aus, als würde die Umstellung auf das neue Zuhause wie gedacht verlaufen. Sie frass, trank machte ihre Geschäftchen.
Ab abends dann kam sie kaum noch aus der Box heraus und legte bei Körperkontakt mit ihren neuen Eltern ängstlich die Ohren an.
Nach kurzem Nachrichtenaustasch und Telefonaten zeigte sich am Donnertagnachmittag ein zunehmend differenzierteres Bild: Kylie saß nur noch in der hintersten Ecke ihrer Box, kam also nun gar nicht mehr heraus, Halsband oder Geschirr anziehen ging gar nicht,
undsomit hatte sie die Wohnung seit ihrem Einzug nicht mehr verlassen.
Es folgten Knurren und dann als Höhepunkt Schnappen - aber das war noch nicht alles, ihr neues Frauchen wurde auch gebissen!
Somit fiel am Donnerstagabend noch die Entscheidung, Kylie wieder zurückzuholen, bevor sie unwiderruflich zur Angstbeisserin werden würde.
Freitagvormittag ging es los!
Am 01. Oktober fuhren Stefanie und Andreas dann in Richtung Essen, um Kylie wieder zu holen (katastrophale Verkehrssituation rund um Köln).
Nach über 4 Stunden war es dann endlich soweit - Essen! Erst noch durch die gesamte Stadt (Navi sei Dank), danach noch den Berg hinauf, in die Strasse und schliesslich das passende Haus gefunden.
In der Wohnung war die kleine Kylie nicht zu sehen. Sie saß verschüchtert in der geschlossenen Box in der hintersten Ecke.
Nachdem die Rücknahmeformalitäten geklärt waren, wurden dann noch die "Give aways" eingepackt ...warum gibt man einem Welpen eigentlich einen Rucksack "damit das Heimweh vielleicht nicht so gross ist", der dann vom verängstigten Hund angeknabbert wird?
Nun sollte dann der Moment der Wahrheit kommen ... vor die Box gekniet, den Reißverschluss langsam geöffnet und die Klappe zurückgeschlagen - keine Reaktion! Der Blick ging nach unten, hinein in die Box geschaut - da sass sie, wie ein Häufchen Elend. "Kylie komm!" - und schwupp läuft die Kleine aus der Box und springt einem in den Arm - Freude - Pipi inclusive!
Die Gefühle sind dabei, Stefanie und Andreas zu überwältigen. Halsband und Geschirr ihr ohne Probleme angezogen. Dann auf die Strasse und auf dem Weg zum Auto noch eine kleine Gassirunde gemacht.
Zwischen Einsteigen und Abfahrt kamen nochmals Informationen über die letzten gut 72 Stunden:
Die lange Fahrt im Auto in einer Stoffbox verbracht; nach der Ankunft hat Kylie's neues Herrchen sie aus der Box geholt, übrigens "das einzigste Mal, dass er sie anfassendurfte". Anschließend ging es dann hinter das Haus in den Garten für das kleine und/oder grosse Geschäft. Hierbei entwischte Kylie ihrem neuen Frauchen und verschwand in den Büschen ... - "irgendwie zu fassen bekommen"- ... hat sie dann den gestressten Welpen unter dem Busch herausgezogen ... ach ne!? Und warten, bis der Hund alleine zu ihr kommt, darauf "hatte sie dann keine Lust".
Trotz des Umzuges sollte der Welpe ja recht schnell die neue Situation annehmen, soziale Kontakte suchen (mit den Menschen), etc.. .
Dies fand hier nicht statt. Kylie zog es vor, sich zu isolieren, abzusondern und lieber zu leiden als Nähe zu suchen.
Die Verabschiedung war kurz, Kylie ins Auto gehoben, Sicherung ins Gurtschloß und los ging es ... Kurs Eifel.
Wir waren noch nicht auf der Autobahn, da schlief unsere Kleine schon auf der Rücksitzbank. Kurz vor Köln eine kleine Pause für einen Toilettengang und Nachschub an Kohlenhydraten und Flüssigkeit für Mensch und Hund.
Hier folgte das große "UPPS!":
Als jemand am Auto vorbeiging, hörte man ein alarmierendes Bellen, auch die Anwesenheit von Stefanie und Andreas konnte das Verhalten nicht beeinflussen, dann raus aus dem Auto und ein paar Schritte laufen ... "HOLLA!"
Frauen wurden ängstlich beäugt, Männer sofort angebellt, sogar geknurt hat sie - so kannten wir Kylie nicht.
Dieses Verhalten nach der freudigen Begrüssung rund eine Stunde zuvor, liess uns einiges, nicht gerade gutes, erahnen. Wieder auf der Autobahn hatte der Stress wohl ein Ende und die Natur ein Einsehen mit dem kleinen Passagier. Kylie schlief den Rest der Fahrt.
Kurz vor 22:00 Uhr, nach fast 11 Stunden, waren sie dann endlich wieder zurück, und die Geschwister nahmen die Rückkehrerin sogleich in Empfang, kurz darauf auch die Mama.
Alle schienen aufgeregt ... "wo warst du bloss?"
Dies war Kylie aber alles zu viel, sie suchte ihre Ruhe, was sowohl ihre Mami als auch ihre Geschwister sofort verstanden haben und auch akzeptierten.
Es gab vor der Nachtruhe für alle Vierbeiner noch Futter und eine grosse Portion Kuscheleinheiten.
Samstagmorgen, ein neuer Tag.
Im ausgeruhten Zustand versuchten Stefanie und Andreas zu analysieren, was sie nun wussten, vermuteten und ahnten.
Irgendetwas war hier massiv schief gelaufen!
Zu laute Worte, rasche Bewegungen/Handbewegungen, hochheben, streicheln oder plötzlich laute Geräusche versetzten Kylie in Panik, jedes Mal in Verbindung mit Urinabgang. Stefanie bildete dabei die Ausnahme. Von ihr ließ sich Kylie problemlos streicheln und auch in den Arm nehmen.
Es folgten Wochen des Trainings ... wieder Umwelteinflüsse, Spaziergänge mit Begegnungen, Desensibilisierung Männer mit Sebastian's Hilfe, Basistraining und natürlich Vertrauensaufbau.
In diesen ersten Wochen war klar, dass eine weitere Vermittlung ausgeschlossen sein würde - ein Rückschlag in der durchaus positiven Entwicklung wäre vorprogrammiert ... Ausgang ungewiss.
Mittlerweile, nach gut 4 Monaten, kann man ohne Angstbellen oder Knurren spazieren gehen, schmusen, drücken oder knuddeln, spielen; auf den Arm nehmen ist auch schon länger wieder möglich; Basistraining macht Fortschritte, in der Hundeschule steht der erste Kurs gegen ihre Angst kurz vor dem Ende. Wir müssen natürlich weiter mit ihr fleißig trainieren, da Unbekanntes auf dem Platz weiterhin angebufft, zeitweise auch noch kräftig angebellt, wird.
Zuhause im Rudel wird viel gespielt, gerannt und gesprungen. Bei ihren älteren Schwestern ist Kylie immer mittendrin, mit Mama June ist sie regelmässig auf Tuchfühlung, und ich, der deutlich grössere Cash, mache ihr leider immer noch Angst.
Körperlich hat Kylie sich gut entwickelt, sie wird, so wie es im Moment aussieht, vermutlich die Kleinste bleiben, aber dafür ist sie sehr schnell, wendig und ihr Körperbau ist optimal proportioniert.
Nun sind wir sehr auf ihre weitere Entwicklung gespannt ...